Seitenanfang zur Navigation springen.

Immobilien als Geldanlage - lohnenswert oder nicht?

Das Schreckgespenst Inflation treibt in vielen Regionen Deutschlands die Grundstückspreise nach oben. Wer Geld hat, möchte es in Sicherheit bringen, denn niemand kann genau vorhersagen, was da noch kommen mag. Immobilien gelten nach wie vor als sicherer Hafen für Kapital. Vor allem Privatpersonen suchen mehr denn je finanzielle Stabilität in Häusern und Eigentumswohnungen - sei es zur Vermietung oder zur Selbstnutzung. Doch sollte dieser Schritt stets mit Bedacht getan werden, denn auch bei Immobilien lauern Fehlgriffe und vor allem Fehlinvestitionen, die zu enormen Verlusten führen können.

Wichtigstes Kriterium: Die Lage

Nicht jeder hat das Glück und wohl auch nicht das Geld, eine große Eigentumswohnung im Zentrum Münchens sein Eigen zu nennen. Denn hier erreichen die Preise deutschlandweit ihren Höhepunkt und die Nachfrage ist immens. Aber auch an anderen Orten Deutschlands ist es schwierig geworden, an Objekte in Top-Lagen zu gelangen. Nicht umsonst ist die Lage mit eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf von Immobilien - insbesondere bei Wohnimmobilien. Vor allem dann, wenn das Objekt vermietet werden soll, bieten sich Groß- und mittlerweile auch Mittelstädte als bevorzugte Lagen an. Die Nachfrage verdeutlicht dies - und somit auch der Preis.

Eine Gegenteilige Entwicklung lässt sich in ländlichen Gegenden beobachten. Bestes Beispiel ist Ostdeutschland mit zahlreichen verwaisten Dörfern, schlechter Infrastruktur und mangelhafter Verkehrsanbindung. Wer hier ein Objekt kauft, sollte schon selber in der entsprechenden Gegend wohnen wollen, denn eine Vermietung dürfte schwer fallen, so schön das Haus oder die Wohnung auch sein mag. Wer sich eine Wohnimmobilie zur Altersvorsorge zulegen möchte, um von Mieteinnahmen profitieren zu können, der sollte in den Ballungsgebieten Ausschau halten.

Immobilienfinanzierung: So einfach wie nie?

Gerade in Zeiten sehr niedriger Zinssätze ist die Immobilie ein Anlageobjekt mit stetig wachsender Rendite, sofern gewisse Grundsätze wie die oben bereits erwähnten beim Kauf berücksichtigt werden. Geldanlagen wie Festgeld oder Tagesgeld können in vielen Fällen nur mehr als Schadensbegrenzung herhalten, da der Zinssatz das Inflationsniveau entweder gar nicht oder gerade so abdeckt. Die Zinsen sind es aber auch, die den Immobilienkauf weiter begünstigen. Das gilt vor allem für Bauzinsen. Experten reden schon seit einiger Zeit von einem historischen Zinstief, denn nie sei Baugeld günstiger gewesen.

Dies sollte zukünftige Immobilieneigentümer jedoch nicht dazu verleiten, sich Hals über Kopf den nächstbesten Immobilienkredit zu besorgen, denn auch hier sollte im Detail geplant werden. Wichtig ist zur Zeit vor allem eine möglichst lange Zinsbindungsfrist, damit Käufer noch lange von dem derzeitigen Zinstief profitieren können. Die finanzielle Belastung sollte aber auch nicht unterschätzt werden. Als Faustregel haben sich mindestens 25 % Eigenanteil bei der Finanzierung bewährt. Es gilt zu bedenken, dass Immobiliendarlehen Laufzeiten von zum Teil mehreren Jahrzehnten aufweisen. Zeiträume also, die sich nur schwer überblicken, geschweige denn planen lassen. Hier sollte unbedingt der Abschluss einer Restschuldversicherung in Erwägung gezogen werden. Dabei handelt es sich um eine Risikolebensversicherung mit fallenden Beiträgen, die sich ständig der verbleibenden Restschuld des Darlehens anpassen und zumindest die Angehörigen des Kreditnehmers absichert, falls ersterem etwas zustößt oder eine Berufsunfähigkeit droht. So lässt sich zumindest die Privatinsolvenz vermeiden.

Nachteile und Gefahren bei Immobilien

Der wichtigste Vorteil wird im Allgemeinen in der Wertstabilität von Immobilien gesehen. Im Gegensatz zu Fonds, Aktien und ähnlichen Anlageprodukten stimmt das auch. Dennoch sind auch Immobilien nicht ganz ohne Risiko. Auch eine Wohngegend, die heute einen nahezu perfekten Ruf genießt, könnte sich unter Einwirkung diverser Umstände wirtschaftlich zurückentwickeln. Ansteigende Kriminalität, fehlende Investitionen in die Infrastruktur von Seiten der Stadt oder große Bauprojekte können die Qualität einer Wohngegend und damit den Wert einer Immobilie nachhaltig mindern.

Auch wenn die Immobilie selber genutzt werden soll und deswegen keine Miete zu zahlen ist, bedeutet das noch lange nicht, nur noch mit geringfügigen Kosten belastet zu werden. Wer eine Eigentumswohnung erwirbt, muss auch damit rechnen, dass früher oder später Investitionen zur Erhaltung oder Sanierung des Gebäudes fällig werden, die von allen getragen werden müssen. Und so gut wie alle Reparaturen, die sonst von einem Vermieter übernommen worden wären, müssen von nun an aus eigener Tasche bezahlt werden.

Immobilien - ja oder nein?

Eine Frage, die nicht pauschal beantwortet werden kann. Steht das Kapital zur Verfügung und auch ein Objekt, das sich in einer wirklich guten Lage befindet, spricht eigentlich nichts dagegen. Ortskenntnisse sollten wenn möglich vorhanden sein oder selbst recherchiert werden. Auch Immobilienmakler neigen gelegentlich dazu, Objekte schön zu rechnen. Eine einzige Meinung zum Objekt ist also nicht ausreichend, möchte man auf Nummer sicher gehen. Auch die Kalkulation zusätzlicher Kosten darf nicht vernachlässigt werden. Stehen Renovierungsarbeiten am Haus an? Welche Reparaturen sind in der Wohnung fällig? Es gilt also, vielerlei Fragen vorab zu klären. Vor allem dann, wenn das Objekt per Kredit finanziert werden soll.

Oktober 2012


Das könnte Sie auch noch interessieren:


Alle und weitere Meldungen im News-Archiv zu Geld und Kapitalanlagen





[ © Das Copyright liegt bei www.geldanlage-chancen.de | Geldanlage & Finanzanlagen - die Chancen & Risiken]